1. Akupunktur und Moxibustion
Die Akupunktur wirkt über die Stimulation von Punkten oder Abschnitten auf bestimmten Bahnen und Verbindungen im Körper – Meridiane genannt.
Diese Punkte werden meistens mit sehr feinen Nadeln behandelt, es gibt aber auch Anwendungen mit Wärme – Moxibustion genannt - sowie Klopf- und Streichtechniken. Letztere kommen besonders bei sehr sensiblen Menschen und bei Kindern zur Anwendung. Auch benutze ich in manchen Fällen Kügelchen aus verschiedenen Materialien, die auf die Haut geklebt werden und dort einige Tage verbleiben.
Akupunktur hat eine sehr tiefe und langanhaltende Wirksamkeit und ist, richtig angewendet, nebenwirkungsfrei. Ihr Einsatzgebiet umfasst eine Vielzahl von Krankheiten und Funktionsstörungen.
Gemäß der Theorie der Traditionellen Chinesischen Medizin fließt durch die Meridiane das sogenannte „Qi“ - manche Autoren übersetzen dieses Wort mit Lebenskraft, andere nennen es unser Potential. Man kennt den Begriff von Tai Qi oder Qi Gong.
Kann dieses Qi nicht richtig fließen, entstehen Störungen. Diese machen sich auf körperlicher, seelischer und/oder mentaler Ebene bemerkbar und bilden verschiedene Symptomenkomplexe.
Daher wird der Akupunkteur bestimmte Phänomene, die für unser konventionelles Medizinverständnis gar nichts miteinander zu tun haben, in Zusammenhang setzen, wie z.B. kalte Füße und Augenbrennen/trockene Augen und Schafstörungen. Möglicherweise verschwinden einige dieser „Begleitsymptome“ zuerst, bevor das Leiden verschwindet, weswegen man sich in Behandlung begab.
Besonders oft wird die Akupunktur bei der Behandlung von Schmerzen eingesetzt.
Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin sind sie eine Stagnation in den Meridianen, die verschiedene Gründe haben kann. Die Akupunktur löst nicht nur den Schmerz auf, sondern behandelt auch die Ursache der Stagnation.
Oft wirkt sich das auch sehr positiv auf das seelische und mentale Befinden des Patienten aus.
Dieses Prinzip gilt auch für andere Erkrankungen.
Sind körperliche Strukturen schon zerstört, können diese durch Akupunktur allerdings nicht mehr wiederhergestellt werden. Aber Reststrukturen können in ihrer Funktion gestärkt und in ihrer Regeneration angeregt werden. Außerdem wird die Ursache, welche zu der Struktur/Organzerstörung geführt hat, herausgefunden und behandelt, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen bzw. zu stoppen und Rückfälle zu verhindern.
Ebenso können die Folgen von gravierenden Erkrankungen in ihrer Intensität abgeschwächt werden, Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapien gemildert werden.
Bevor eine manifeste Krankheit entsteht, bemerkt man den gestörten Fluss des Qi an Befindlichkeitsstörungen, wie z.B. Gereiztheit, Müdigkeit, Unruhezuständen. Der Therapeut kann Veränderungen an Puls, Zunge und Gesicht wahrnehmen. Daher eignet sich die Akupunktur auch sehr hervorragend zur Krankheitsprophylaxe.
Die Akupunktur ist eine sehr alte Therapieform. In China gibt es Aufzeichnungen zur Akupunktur, die schon über 3000 Jahre alt sind. Aber auch in anderen Erdteilen war sie im Altertum bekannt, wie man an Tätowierungen von Mumien in Südamerika und im Ötztal („Ötzi“) feststellen konnte.
Sie ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), welche auf sorgfältigen Natur- und Menschenbeobachtungen beruht, die zu einem komplexen theoretischen Modell zusammengefasst wurden. Dieses Denkmodell ermöglicht eine Verbindung und Vernetzung verschiedenster Phänomene und ein umfangreiches Verständnis des Lebens, des Menschen und der Erkrankungen.
Ohrakupunktur
Die Ohrakupunktur wird meist begleitend zur Körperakupunktur eingesetzt. Sie wirkt über reflektorische Bahnen auf alle Körperbereiche. Sie wirkt sehr schnell bei akuten Schmerzzuständen und ist bekannt bei der Rauchentwöhnung.