Heilkräuter sind in der Lage, auf den Stoffwechsel des Menschen so einzuwirken, dass er in die Lage versetzt wird, wieder physiologisch angemessen auf seine Umwelt zu reagieren. Dadurch gehen Krankheitssymptome zurück.
Das nennt man Umstimmung – der Mensch ist in seiner Kraft gestärkt.
Der Patient bekommt eine Pflanzenmischung, die er über einen bestimmten Zeitraum regelmäßig in Form eines Tees und/oder einer Tinktur zu sich nimmt.
Diese Mischung ist individuell auf die aktuelle Krankheitssituation und die persönliche Konstitution des Patienten abgestimmt.
Die Kräutermischung wird im Verlauf der Therapie den aktuellen Symptomen und Befindlichkeiten angepasst.
In der Konstitutionstherapie eignen sich Heilpflanzen auch hervorragend zur Krankheitsvorbeugung.
Da Pflanzen immer eine bestimmte Wirkrichtung und -art haben können sie bei bestimmten Zuständen oder Erkrankungen kontraindiziert sein.
Es gibt beispielsweise blutflusshemmende und blutflussfördernde, kühlende oder wärmende Pflanzen oder Pflanzen, die den Leberstoffwechsel so beeinflussen, dass andere Medikamente in ihrer Wirkung beeinträchtigt werden können.
Daher sind profunde Kenntnisse über die Wirkung von Heilpflanzen in der Tätigkeit des Heilpraktikers elementar.
Ich verwende Pflanzen europäischen, asiatischen, afrikanischen und amerikanischen Ursprungs.
Die Pflanzenheilkunde ist eine Heilmethode mit jahrtausendealter Tradition.
Im letzten Jahrhundert durch die Entwicklung der chemischen Pharmazie etwas in den Hintergrund gerückt, erfreut sie sich heutzutage wieder wachsender Beliebtheit.
In China wird sie heute noch ganz selbstverständlich in Krankenhäusern neben der westlichen Medizin eingesetzt. In Deutschland war dies auch noch bis in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts normal.
Wissenschaftlich wurden inzwischen viele der Inhaltsstoffe der Pflanzen untersucht und manche traditionell bekannte Wirkung wurde bestätigt.
Auch wurden aus einzelnen Pflanzeninhaltsstoffen populäre Medikamente entwickelt, wie z.B. das Aspirin aus der Salicylsäure, die in Weide (Salix) und Mädesüß (Spirea) vorkommt, oder die erste Antibabypillen-Generation aus der Yamswurzel.
Jedoch haben die pharmazeutisch isolierten Einzelinhaltsstoffe der Pflanze nicht dieselbe Wirkung wie die Pflanze selbst. Isoliert eingenommen können sie sogar Nebenwirkungen haben, die ein Medikament aus der ganzen Pflanze nicht hat.
Die Pflanze ist also mehr als die Summe ihrer Einzelbestandteile und wirkt durch ihre Gesamtheit.